Die rechte Marktzeile

Kommen wir nun zur rechten Marktzeile, der einzige Straßenzug in Wusterhausen der keine Baulücken aufweist und glücklicherweise fast noch seinen ursprünglichen Charakter behalten hat (vom "Deutschen Haus" bis zum Museum). Diese Aufnahme stammt aus dem Jahre 1910. Das Bild zeigt nochmals das Hotel "Deutsches Haus", daneben das Haus des Bäckermeisters i.R. Carl Thomsen, in dem Haus dahinter befand sich der Bäckerladen von Bäcker Thomsen, vormals Bäcker Hülse. Heute befindet sich darin die Marktklause Probst, gefolgt vom Geschäftshaus des Wusterhausener Kaufmanns Uthemann, in dem heute die Raiffeisenbank eine Filiale betreibt. Das Haus hat noch nicht die große Dachgaube und ist noch nicht umgebaut!


Schauen wir uns den Straßenzug aus einem anderen Blickwinkel fast 52 Jahre später an. Die Aufnahme wurde um 1960 gemacht.Das rechte Geschäftshaus beherbergt den HO-Obst & Gemüseladen in dem sich heute der SPAR-Markt der Firma Wendt & Schlapbach befindet. Man achte auf den Kinderwagen vor dem Schaufenster! Daneben ist das Geschäft des Töpfermeisters und Ofensetzers Schulz zu sehen. Heute befindet sich darin die Filiale der Bäckerei Armster. Dahinter ist das Haus der Fleischerei Ribbe zu sehen, dieser traditionsreiche Familienbetrieb existiert schon seit 1875 und wird in der vierten Generation erfolgreich weitergeführt. Das "Uthemannsche" Haus hat einen gewaltigen Dachgeschoßausbau bekommen.


Diese Aufnahme zeigt das das Uthemannsche Haus in dem ein Industriewarenladen untergebracht war. Daneben ist die Imbissgaststätte Probst zu sehen, in der es eine Curry-Wurst für 1,15 M, das Schaschlik für 1,50 und die Portion Kartoffelsalat für sage und schreibe 70 Pfennige gab. Die Fachwerkfassade ist noch unverputzt! Das Eckhaus an der Bahnhofstrasse existiert noch und die Filiale der "Staatsbibliothek der DDR" ist noch nicht an dieser Stelle errichtet. Das Haus daneben beherbegte den Textil-Konsum, heute befindet sich darin das Geschäft des Elektromeisters Axel Herrmann, die Postfiliale und ein Bestattungsinstitut. Wie man sieht ist das Gebäude eingerüstet und erhält sicherlich einen neuen Farbanstrich. Man achte bitte auf den Jungen der auf das Kind im Kinderwagen vor dem Industriewarengeschäft aufpasst!


Im folgenden Foto hat der Fotograph lediglich sein Objektiv in Richtung Dom und Rathaus geschwenkt, denn der Junge steht immernoch am Kinderwagen vor dem Konsum-Industriewarenladen und wartet sicherlich auf seine Mutter die ihre Einkäufe tätigt. Später zog der Konsum-Kurzwarenladen in das Geschäft.Nach der Wende wurde das Haus umfassend saniert und die Raiffeisenbank zog dort ein. Das Haus daneben beherbergt heute den Fleischerimbiss der Firma Ribbe, rechts davon ist nochmal das Fleischergeschäft zu sehen.

Hier eine Aufnahme der Häuserzeile aus dem Jahre 2006


Schauen wir uns nun eine ganz andere Ecke dieser Marktzeile an. Der Marktplatz ist in den 50er Jahren noch für den Straßenverkehr freigegeben. Das rechte Auto ist ein IFA F9, daneben in der Mitte sieht man einen Urahnen vom "Sprinter", "VW-T5" & Co. nämlich einen FRAMO-Kleintransporter, links davon steht ein IFA F8, diese Fahrzeuge von DKW wurden nach dem 2. Weltkrieg in Zwickau weitergebaut, er ist sozusagen der "Großvater" des legendären Trabbis. Hier ist nochmals schön die Fachwerkhauszeile in der Domstrasse zu sehen, welche den Neubaublöcken weichen musste! Ganz links sieht man das Lebensmittelgeschäft der Firma Böhm, heute befindet sich darin eine Versicherungsagentur. Daneben sieht man eines der schönsten Häuser der Stadt, das Geschäftshaus des Uhrmachermeisters Paul Soldner in dem noch heute der Sohn Eckhardt Soldner das traditionsreiche Geschäft weiterführt. Daneben sieht man das Geschäftshaus des Kaufmanns Ludwig Herbst. Später zog die HO-Spielwarenverkaufsstelle dort ein. Nach der Wende führte die Firma Grube das Geschäft weiter, außerdem beherbergt dieses Haus das Heimatmuseum! Wenn man heute noch genau hinsieht, dann kann man die Aufschrift "Ludwig Herbst" über den Schaufenstern erkennen und das Haus wartet auf seine Sanierung und Umgestaltung.


Diese Aufnahme entstand im Winter 2005. Das Geschäft im "Herbstschen Haus" wird vom Kulturverein der Stadt genutzt. Das Haus wartet auf seine umfassende Sanierung und das Heimatmuseum ist bereits schon in ein Ausweichquartier umgezogen, damit die Sanierungsarbeiten beginnen können. Mehr Informationen zur Geschichte des Hauses gibt es hier. Das kleine Haus im linken Bildrand beheimatet heute die Bäckereifiliale des Bäckers Stroelch aus Friesack, vormals war in dem Haus ein Friseursalon. Rechts daneben sieht man das Haus in dem früher die Apotheke untergebracht war. In der alten Eingangstür ist heute noch die kleine Klappe vorhanden aus der früher im Apotheken-Notdienst die Medikamente ausgegeben wurden. Leider steht das Haus leer und wartet auf seine Sanierung.

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